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Pflege 2.0: Effizienz durch digitale Dokumentation in Tirol

Kathrin_Hörschläger_Workshop_(c)LIVSeeberger

© LIV/Seeberger

28. November 2024 Pilotprojekt Pflegedoku Neu

Das Pilotprojekt "Pflegedokumentation Neu" soll die Pflegedokumentation vereinfachen. Acht Pflegeeinrichtungen testen nun die Anbindung an die Elektronische Gesundheitsakte (ELGA). LRin Hagele informierte sich vor Ort in Mieming über den Projektfortschritt. Workshops, Softwareupdates und Schulungen sollen die Pflegekräfte bestmöglich auf die Umstellung vorbereiten.

Im Rahmen des Pilotprojektes „Pflegedokumentation Neu“ soll in Tirol in acht Alten- und Pflegeheimen bis Ende 2024 erstmals die digitale Dokumentation von Pflegemaßnahmen vereinfacht und vereinheitlicht werden. Damit wird ein weiteres Vorhaben des Strukturplans Pflege 2023-2033 umgesetzt. Teil dessen ist auch die Anpassung der vorhandenen Pflegesoftwares für eine bessere Nutzerfreundlichkeit in der Handhabe. Im Zuge des Softwareupdates wurden nun kürzlich die ausgewählten Pflegeeinrichtungen in den Bezirken Imst, Kitzbühel, Landeck, Lienz und Schwaz auch an die elektronische Gesundheitsakte, kurz ELGA, angebunden. Das Wohn- und Pflegeheim Mieming ist eine der acht Einrichtungen, die die Anbindung an ELGA nun in der Praxis testen. Bei einem Besuch informierte sich Pflege- und Gesundheitslandesrätin Cornelia Hagele über den Fortschritt des Projektes.

„Wir wollen die Pflegelandschaft weiter optimieren. Dazu gehört auch, dass administrative Tätigkeiten vereinfacht werden – ganz nach dem Motto ‚so einfach wie möglich, so viel wie nötig‘. Die Anbindung an die elektronische Gesundheitsakte ist ebenfalls ein weiterer wichtiger Schritt, um den administrativen Aufwand für die Pflegenden zu reduzieren und dadurch den Arbeitsdruck zu verringern“, so LRin Hagele.

Einfachere Dokumentation und Datenaustausch in der Pflege

Die Anbindung der Pflegesoftware an ELGA ermöglicht einen direkten digitalen Zugang zu Arztbriefen, Befunden, Impfpässen und Pflegeberichten. So können Daten der BewohnerInnen zeitnah und aktuell aus der ELGA geladen werden. Das ist insbesondere bei Überstellungen in andere Einrichtungen, welche die Krankengeschichte bisher nicht kannten, von großer Bedeutung. 

„Eine umfassende Pflegedokumentation ist das Arbeitszeugnis unserer hochqualifizierten Arbeit. Die damit verbundenen administrativen Aufwände müssen jedoch deutlich reduziert werden“, betont der Heimleiter in Mieming, Gerhard Peskoller. Alle acht ausgewählten Einrichtungen werden beim Praxistest von der fachlichen Leitung im Projektteam begleitet. Dabei soll überprüft werden, ob die Anpassung der Pflegesoftware mit einem reduzierten Zeitaufwand einhergeht und trotzdem die nötigen Daten für die Sicherung der Qualität zur Verfügung gestellt werden können.

In zwei Phasen zur Dokumentationsvereinfachung

Die „Vereinfachung der administrativen Tätigkeiten“ wurde im Strukturplan Pflege 2023-2033 als eine zentrale Maßnahme festgelegt. Genau das ist das Ziel des Pilotprojektes „Pflegedokumentation Neu“. Im Rahmen von Workshops entwickelten die am Pilotprojekt teilnehmende Einrichtungen gemeinsam mit dem Projektteam und der Stabstelle Strukturentwicklung Pflege des Landesinstituts für Integrierte Versorgung (LIV) Tirol heuer Standards für eine vereinfachte Pflegedokumentation – beispielsweise zum Thema Schmerz oder zur Erhebung des Sturzrisikos. Die dabei erarbeiteten Maßnahmen wurden anschließend in einem Handbuch gesammelt. Infolge der Pilotphase an den acht Einrichtungen, erfolgt in der zweiten Phase nun die Implementierung der Maßnahmen in die EDV-Systeme aller Tiroler Alten- und Pflegeheime. Im Rahmen von Schulungen wird das ausgearbeitete Handbuch allen Mitarbeitenden der Pflege zur Verfügung gestellt.

Im Rahmen ihres Besuchs in Mieming zeigte sich LRin Hagele beeindruckt vom Fortschritt des Pilotprojektes: „Es freut mich zu sehen, wie engagiert hier vor Ort an der Optimierung der Pflegedokumentation gearbeitet wird. Die Anbindung an ELGA ist ein Paradebeispiel dafür, wie Technologie sinnvoll genutzt werden kann, um den Pflegealltag zu erleichtern und gleichzeitig die Versorgungsqualität zu sichern.“

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